Samstag, 29. November 2008

Leconfield

Ich habe meinen Jilleroo Kurs absolviert!
Am 15.November ging es mit der Bahn 416km in nördliche Richtung in einen kleinen Ort (50tsd Einwohner) namens Tamworth. Hier verbrachte beinahe der gesamte Kurs eine Nacht im örlichen YHA und wir wurden dann Montagmorgen von Kat, Sophia und Emily abgeholt.
Der erste Stopp wurde an einem Liquorshop eingelegt, wo wir uns mit Alkohol und Zigaretten für die kommenden 11 Tage eindecken sollten.
Anschließend ging es dann weiter in nord / westliche Richtung für eine Stunde, bis wir nach Kootingal kamen und letztendlich auf Leconfield waren.
Inzwischen war es 11h30 - wir bekamen nur noch die Zimmer gezeigt und dann gab es einen kleinen Lunch.
Nach dem Lunch gab es eine Vorstellungsrunde: 20 Leute im Alter von 16 - 52; zwei Jungen ( 1 Australier und 1 Deutscher)
Wir Weiber waren 1 Britin, 3 Niederländerinnen, 1 Dänin, 1 Norwegerin,1 Kanadiarin, 1 Australierin und 10 Deutsche.

Als erstes wurden uns die "Hausregeln" mitgeteilt:
1. Spreche englisch
2. keine Arbeitsboots in den Räumlichkeiten
3. kein Rauchen in den Räumen
4. kein Herrenbesuch in den Schlafräumen der Frauen
5. keine Männer nach 22h im Mainhouse

Anschließend ging es zum Lasso werfen und Peitsche knallen - und dann war es schon Zeit fürs Dinner! Es war unglaublich, wie schnell die Zeit an diese ersten Tag verging!

Was haben wir sonst noch so angestellt?

Dienstags hatten wir eine Stunde in Melken und im Anlegen von Sattel, Halfter und Zaumzeug und nachmittags wurden uns die Pferde zugewiesen und wir legten erste Hand an eben diese.
Leconfield hat ca. 40 Pferde, die für die Schulungen benutzt werden - darunter sind 2 gescheckte, 9 weiße und der Rest sind braune! Unsere erste Frage war nun, wie wir die ganzen Braunen auseinanderhalten sollten. Zum Glück hatte ich keine Probleme damit - mein Blazer war zwar braun, aber er hatte ganz viele weiß - graue Stellen, sodass ich ihn in der Regel auf Anhieb finden konnte.
Unter uns 20 Leuten waren 15 absolute Beginner, und wir waren allesamt recht froh, dass wir es nachmittags aufs Pferd geschafft hatten und es sogar bewegen konnten (mehr oder weniger erfolgreich in die Richtung, für die wir uns entschieden hatte!).

Mittwoch haben wir einen alten Zaun (gute 75m) abgerissen und einen Neuen aufgestellt. Was waren wir froh, dass es bewölkt und nicht zu heiß war! Erst die alten Pfähle aus der Erde stämmen, die Löcher vergrößern, dann neue Pfähle an ihren Bestimmungsort schleppen, in das Loch hieven und ausrichten und anschließend abwechselnd eine Schicht Steine und Erde festpressen. Nach 7 Stunden Arbeit waren wir fertig - mit dem neuen Zaun genauso wie mit unseren Armen und Rücken!

Donnerstag ging es zum Mustering - auf den Pferden ging es im Schritt durch diverse Paddecks und dann wurde geschrien was die Lungen hergaben um die Rindviecher zusammen zu treiben. Nachdem das geschehen war hieß es einen Zaun aus Reitern bilden und die Tiere nach Hause lotsen..... Viel Geschrei und viel Spaß haben uns den Tag trotz Regen versüßt!

Freitag war eine Trott & Canter Stunde angesetzt - also Traben und Galloppieren. Wenn ich es nun richtig beurteile, habe ich es geschafft Blazer in den Trab zu versetzen und in einem späteren Durchgang auch noch etwas schneller laufen lassen - wir ritten in einen abgelegenen Paddeck eine Strecke von etwa 200m und mussten dann umkehren. Jeder von uns hat 4 oder 5 Durchgänge absolviert.
Zumindestens war ich in der Lunchpause froh, dass ich im Sattel geblieben bin und Blazer zügig gelaufen ist - für ihn keine Selbstverständlichkeit. Wie mir Emily am allerletzen Tag anvertraut hat, würde Blazer ansich immer die Nachhut bilden und Trab (geschweige denn Gallopp) würden nicht in sein Standartreportoire gehören....
Nach dem Lunch sattelten wir ab und gingen im See mit den Pferden schwimmen - an einem der wenigen sonnigen Tage war es herrlich! Und auch die meisten Pferde haben es genossen.
Da wir Samstag frei hatten (und auch das "Personal" frei hatte) war der Freitagabend Partynight! Wir hatten eine Mottoparty: "was man nicht anziehen sollte"
Square Dance, Limbo, Wein und Bier dazu mehr oder weniger gute Musik und ausgelassene Stimmung!!!!

Samstagmorgen bin ich bei gutem Wetter zusammen mit Ali auf einen Berg gestiegen, der die Grenze eines der Paddecks bildet - 1054m hoch! Wir hatten viel Spaß und ich habe mein Glück (ein Eisen) gefunden. Oben angekommen haben wir die Aussicht genossen und dann ist leider das Wetter umgeschlagen:

Wie dem auch sei - trotz Regen also - ging es Sonntag wieder zum Mustern. Dort waren die Schafe an der Reihe, die bis nach Hause getreiben wurden. Cole zeigte uns dann, wie man Schafe schärt, schlachtet und ausnimmt...

Montag waren nochmal Rinder an der Reihe.Diesmal eine große Sache und selbst Brian (der 85-jährige Besitzer der Farm) hat im Sattel gesessen und mitgemacht! Nachdem die Viecher in der Umzeunung waren gab es mal wieder ein Salat - Sandwich - Lunch und dann ging es zum kastrieren, Ohrtacken und brennen - bevor es nochmal 90 minuten Weg bis nach Hause waren!!!

Der Dienstag glich dem Montag, nur mit der Ausnahme, dass Brian nicht am Mustering teil nahm und wir die Kälber per Hand und mit Muskelkraft auf dem Boden halten mussten:
Mittwoch war es grau und schwül und wir wurden auf die Ladefläche eines Autos geschickt und fuhren 60 Minuten bis ans Ende des Grundstücks in einen Wald. Cole fällte vier Bäume, zerlegte sie in handliche (nur noch 1,5m lange) Stücke, die wir dann auf die Lichtung hochschlppen und entrinden durften...
Donnerstag war schon unser letzter Tag - es war unglaublich, wie schnell 11 Tage vergangen sind. Heute waren Reiterspiele angesagt: mit dem Pferd eine Strecke abrennen, wir hüpften im Sack und das Pferd rannte neben uns (war ich froh, dass Blazer ein so gemütlicher ist!), mit einem Wasserbecher in der Hand traben und zu guter letzt Bootssuche!!!! Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto unter dem "Leconfield Schild" und am Nachmittag ein letzter, langer Ausritt.
Abends gab es dann eine Abschiedsparty und am Freitagmorgen wurden wir im strömenden Regen wieder nach Tamworth gebracht!




I have done my Jilleroo Course - it is placed on a farm called Leconfield, round 470 km north / west of Sydney. First I expected to be one of a few girls among several boys - but it was the other way round! We were 20 people aged 16 - 52; 2 boys (an aussie and a german) and the rest girls: 1 canadian, 3 dutch, 1 norwegian, 1 danish, 1 aussie and 11 germans!!!
We all spent the night from sunday to monday in the YHA in Tamworth and were picked up from there on monday morning. Our first stop was at a liquor shop - we were told to by as much cigarettes and liquor we would need for 11 days!
Then it was a 60minutes drive to the farm and we were shown our beds. After a meeting - round they teached us whip cracking and lassoing - it is not as easy as one would think it is!
On tuesday morning there was a milking lesson as well as a first saddling and bridling lesson and after lunch we were shown our horse for the next 10 days. I was so happy my Blazer being a brown horse but with lots of white / grey hair - so I didn't have any problems finding him the next days. Some other did strugle as there are round 25 brown horses!!!! So in the afternoon we got our first riding lesson and all of us 15 beginners were so happy staying in the saddle!
Because of shitty weather we did fencing all the day wendsday - getting the old fence out, buddling a bigger hole, carrying the new poles to their new places and then fixing the poles in the hole with mud and stones. 7 hours hard work and all of us enjoyed their beer and hot shower...
Thursday was our first mustering. And for that it was really good: walking, shouting and leading the cattle in the enclosure to way it.
Friday was a trott and canter lesson - I was so happy that I made Blazer trott - especially when Emily told me on the very last day that it is usually Blazer who is the last horse in the row and even if he knows trott and canter he wouldn't do it often...
After Lunch we went swimming with the horses - for most of us fun but there were some horses who didn't want to go in the lake.
Saturday would be our day off and so there was time for a "what not to wear" party. Good music, alcohol, square dance and limbo - we had lots of fun.
The weather looked quite good on saturday - Ali and I went up to the top of one mountain. Unfortunately it changed as soon as we were on top - it got dark, cold and in the end we got wet..... But anyway, I found my luck (a shoe) and it was a very nice walk.
The next day we mustert some sheep; Cole showed us how to shear and slaughter them afterwards.
The time passed so quick - it was monday already. We went for a big muster and even Brian (the 85 year old owner) was mustering with us. After finishing the muster the bulls got castrated, eartakced and marked and after a long day we rode 90 minutes back to our hot shower.
Another muster on tuesday; it was similar to the day before but we had to wrestle the calf and keep it holding down with our muscles for the branding and tacking. Just look at the photo how "easy" it is!
The next rainy day and the we headed off to the woods. Cole cut down trees and made them small (so they were "just" 1,5m long). Our task and challange was to carry them all the way up to a glade and debarking them. Really hard work!
Thursday - our last day - unbelievable! That day was just fun! We started some games, like running with the horse or we had to hop in a sack along a track and lead the horse next to us - this was the only time I was really happy about Blazer being lazy!!! After great fun and lots of laughs we hopped on the horses again and walked to have a group - foto. Emily and Sophia could do well as photographer! Thanks for taking so many photos during that time!!!
In the evening we had a "time to say goodbye" party - again great fun, limbo and some alcohol...
On friday morning there was the big saying goodbye and farewell - and Kat dropped us off in Tamworth again - in really heavy rain!

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